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Lang schon blüht sie, die Herbstanemone und begleitet unermüdlich die letzten ‚Spätsommertage und den Herbst.
Alles andere im Garten hat sich bereits verabschiedet und ist dem großen Buddeln zum Opfer gefallen.
Nur die Anemone steckt erste Frostnächte weg, legt sich unter dem ersten Schnee kurz hin und steht wieder auf.
Trennen kann ich mich noch nicht, auch wenn es immer kälter wird und es nur noch eine Frage von ein paar wenigen Tagen ist, bis sie dann doch in den Winterschlaf findet.
Grad merk ich wieder, wie schwer es mir fällt, mich von dem was war und was schön war zu lösen, mich auf das was kommt einzulassen.
Der Herbst ist immer wieder Umbruchzeit, nicht nur draußen in der Natur, auch bei mir. Der erfüllte Sommer, mit Reisen und vielen Festen ist
vorbei, die langen Tage sind gewesen… mir fehlt jetzt schon das viele Licht und das viele draußen sein.
Auch wenn es gut ist, wie es ist, brauchts wieder einen Moment.
Mehr Ruhe, mehr Zeit,
wie mag ich sie füllen?
Muss ich sie füllen? Kann, darf ich Zeit auch einfach mal verstreichen lassen?
Wie sehr steckt man doch manchmal im Hamsterrad der gesellschaftlichen (?) Erwartungen.
Wie gern würd ich mir auch Winterschlaf gönnen, einfach mal nichts müssen und nur bei mir sein.
Weil es sich aber einfach nicht machen lässt, werd ich mir bald ein paar Tage nichtstun gönnen. Zeit mit der Frau, Zeit allein und sonst Abende freihalten und nichts müssen, keine Bestellungen, keine Termine. Außer mit mir.
Grad mal ein Jahr ist es her, das es mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat.
Dieses nicht bei mir sein, mir fremd sein ist eine Wand, die ich so nicht mehr erleben mag.
Auf mich selbst schauen. Tag für Tag wichtig. Viel zu oft vernachlässigt.
Gedanken dazu sind vielleicht ein guter Weg.
Wenn ich fragen darf… wie schaust du auf dich? Wie gelingen dir Pausen im Alltag? Ein gutes Gleichgewicht aus Pflichten und für dich sein?