Wir sind die Braut – Wohin mit der Eheurkunde

Eine Sache hat mich ein bissl beschäftigt im Kopf. Eigentlich packen alle die heiraten die Eheurkunde in das klassische Stammbuch. Das gibts entweder beim Standesamt oder eben auch bei einigen Händlern, dann meistens in schöner.
Kostet nicht wenig, hat seine ganz eigene Lochung (warum bitte?) und hat den Zweck das man da dann auch alle Geburtsurkunden der Kinder und so weiter reinpackt.
So. Überraschung, wir haben keine Kinder, wir leihen die nur manchmal aus (Patenkinder und Co). Also kommt in unser Stammbuch auch nicht groß was rein. Allein der Begriff der dort so oft in goldenen Lettern geprägt ist fühlte sich schon nicht stimmig an.

Also, nächste Überraschung – da kauf ma nix, da mach ma selber was.
Kurzerhand hab ich eine Mappe mit flexiblem Rücken gebunden, gelocht und ein Hutband durchgezogen um innen das was rein soll mit kleinen A5 Klarsichthüllen zusammen zu fassen.
Der vordere Deckel zeigt Schweden, da wo wir uns vor inzwischen 23 Jahren kennen gelernt haben – ja, wir waren jung aber damals nicht schon gleich ein Paar, das hat nochmal 7 Jahre gedauert – und der hintere Buchdeckel zeigt Europa und winzig klein im Atlantik die Azoren, der Ort mitten im nirgendwo wo mir meine Frau vor gut einem Jahr einen Heiratsantrag gemacht hat. In dieser Mappe ist jetzt eben die Eheurkunde und auch das was wir uns zur Trauung gesagt haben verschriftlicht. Mehr wird da nicht reinkommen.
Es ist gut wie es ist und es ist unseres. Und ich mags einfach.

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Wir sind die Braut – Wer sitzt eigentlich wo?

Eine Frage die wir uns wahrscheinlich genauso gestellt haben wie alle anderen Brautpaare auch.
Da es nicht die superduper 8er Tafeln im Schlosspalais gab sondern eben Kneipentische in diversen Größen, wie es sich für eine alte Kneipe eben gehört wurd es ein bissl knifflig. Die Familie haben wir kurzerhand an einen langen Tisch gebracht, ein bissl rein- und rausgekraxel war es zwischendurch zwar, aber hey, so alt sind wir ja noch nicht, sowas geht schon.

Und dann kam der Rest der Gesellschaft, alles Freunde, einige mit 2, 3, 4 Kindern, einige die sich kennen oder eben nicht. Und weils da eben größere Familien gab, die quasi allein schon einen Tisch gefüllt hätten (und so ja auch daheim immer hocken und damit niemand anderes mehr dabei gesessen wäre) haben wir kurzerhand für die älteren Kinder einen Kindertisch organisiert. Der war super, die Kids ham sich selbst organisiert und was die Getränke anging hatten die Servicemädels da ein gutes Auge drauf, das nicht 10 angetrunkene Gläser übrig sind z.B.

Die übrigen Gäste haben wir ein bissl gemischt, Leut die sich kannten und ewig nicht mehr gesehen haben, Leut die sich nicht kannten und von denen wir dachten das sie einen netten Ratsch haben könnten und so weiter.

Damit jeder seinen Platz findet gabs eine olle lackierte Backform mit einer Weltkugel drin und kleinen Hinweisschildern wo man seinen Platz finden konnte.

Namenstafel

Auf den Tischen steckten in den Blumenväschen die verschiedenen Orte oder Länder (welche wir bereist haben), die wir statt Tischnummern ausgewählt hatten, einfach weil uns Orte und Länder mehr bedeuten als schnöde Nummern.

Tischordnung

Und an seinem Platz hat jeder Gast seinen Namen gefunden.
Wieder so eine Sache die ein bissl basteleskaliert ist 🙂

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Die Namen haben wir kurzerhand auf die Gastgeschenke gepackt, einfache mit Atlas verkleidete Streichholzschachteln (falls wer Streichhölzer braucht – bitte melden, hier wären ein paar über), die wir mit Brauseherzen gefüllt haben. So hatten wir auch kleine Gastgeschenke. In meinem Produktionswahn hab ich irgendwann im Winter mal angefangen auszuprobieren wie solche filigranen bunten Drahtherzen funktionieren – mit Nagellack nämlich. Also war fix klar, die müssen auch noch sein. Es fügt sich eins zum anderen. Wie es oft so ist – Eins ist keins, aber mach mal zweihundert Nagellackherzen – da bist dann schon beschäftigt. Egal, wollten wir so und Spaß hat es auch noch gemacht.

Gastgeschenk

Und weils so schön ist wenn sich die Leut auf einer Hochzeit dann auch mal mit anderen unterhalten, die sie vielleicht noch gar nicht kennen (und am End zum Beispiel so nette Geschichten dabei rauskommen wie ein gemeinsamer Standuppaddeltag, weil eben die eine Freundin der anderen davon erzählt hat und man das ganze dann kurz drauf gemeinsam ausprobiert hat) haben wir noch ein Memory drucken lassen – mit lauter Selfies von uns aus 15 Jahren gemeinsamen Erlebnissen.

Memo

Diese haben wir wild auf den Plätzen unserer Gäste verteilt und jeder Gast durfte seinen Buddy/ sein Match finden um gemeinsam ein Foto in der Fotobox zu machen. Wir freuen uns immer noch wie wild über all die lustigen Bilder und netten Erinnerungen – so schön wenn auch alle mitmachen.
Und wir haben ein cooles Memory mit ganz vielen Bildern aus unserer Gemeinsamen Zeit. Lustigerweise haben wir schon Selfies, früher auch noch analog, gemacht da gabs noch kein Insta und den Begriff quasi auch noch nicht.

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